Das Bild gibt es größer auch unter internes. Photo: Helfried Strauss
Wenn Sie außer Sopran und Altblockflöte mindestens noch Tenor oder Bass spielen, sich für eine ganztägige Veranstaltung am Sonntag von 10 - 18 Uhr Zeit nehmen können und Lust haben, regelmäßig in einem großen Orchester (ca. 90 bis 100 Teilnehmer) unter der Leitung eines erfahrenen Dirigenten zu spielen, dann sind Sie hier richtig.
2016 25. September 13. November
2017 19. Februar 4. März (Generalprobe, nur für Teilnehmer des Konzertes am Sonntag) 5. März 18.00 Uhr KONZERT im Kronenzentrum, Bietigheim-Bissingen 14. Mai 25. Juni 24. September 12. November
Wir musizieren im Orchestersaal der Musikschule in 74321 Bietigheim-Bissingen, Im Schloss Hauptstr. 81
Die Teilnahme am Blockflötentag kostet 35 €, für Schüler und Schülerinnen 20 €. In der ca. einstündigen Mittagspause kann in der Gasstätte "Rossknecht" ein Mittagessen eingenommen werden. Informationen dazu finden Sie unter "internes". Falls Ihnen das Kennwort fehlt, bitte ein mail an g-mohn@t-online.de .
Über den Besuch freuen sich: Annette Bachmann Ulrike Diesse Günther Mohn
Artikel aus der Bietigheimer-Zeitung vom 16.April 2013 von Rudolf Wesner
Uraufführung: Württembergisches Blockflötenorchester spielt ein Werk von GlenSannon
Uraufführung: Württembergisches Blockflötenorchester spielt ein Werk von GlenSannon
Foto: Martin Kalb
Orchestraler, regelrecht sinfonischer Blockflötenklang war am
Sonntagnachmittag im fast voll besetzten Kronensaal zu hören, als dort
die mehr als 70 Mitglieder des Württembergischen Blockflötenorchesters
unter der Leitung von Dietrich Schnabel musizierten. Selten
zu hören und zu sehen: ein Riesenorchester nur mit Flöten aller Art
besetzt. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 trat das Württembergische
Blockflötenorchester am Sonntag zum vierten Mal in Bietigheim-Bissingen
auf, denn Annette Bachmann, Blockflötenlehrerin an der hiesigen
Musikschule, hat es eingerichtet, dass das Orchester fünf oder sechs Mal
im Jahr in deren Räumen proben kann.Auf dem Programm des Konzerts stand
unter anderem die Komposition "Württemberg-Ouvertüre", die der
amerikanische Komponist und Blockflötenspieler Glen Shannon für das
Württembergische Blockflötenorchester schrieb. Am Sonntag erlebte das
Werk seine Uraufführung. Dazu war Shannon extra aus Kalifornien
angereist und spielte auch selbst im Orchester mit. Das melodische Werk
gefiel den Konzertbesuchern, weil darin auf sehr harmonische Art
Elemente von Barock, Klassik und auch Jazz miteinander verbunden
wurden.In bewegten Tempi ließ Dietrich Schnabel die Ouvertüre
vielstimmig ausführen, wobei eine starker Kontrast zwischen den kleinen,
sehr hohen Flöten und den großformatigen Instrumenten, etwa dem
Kontragroßbass oder dem Kontrasubbass, dem Werk einen spannungsreichen
Ausdruck verlieh. Die Besucher sparten nach der Uraufführung nicht mit
lang anhaltendem, freudigen Applaus.Mit der Aufführung von Kompositionen
von Antonín Dvorák, Wolfgang Amadeus Mozart und Lodovico Grossi da
Viadana bewies das Württembergische Blockflötenorchester, dass ein mit
allen Arten dieses traditionsreichen, zu Unrecht etwas belächelten
Blasinstruments besetzter Klangkörper ohne weiteres auch im Klang
volumenreiche Werke aus der Klassik oder Spätromantik farbenreich
spielen kann. Nach Dietrich Schnabels Worten eröffnen sich damit völlig
neue Möglichkeiten für die Blockflöten. Das Konzert trug deshalb den
Titel "Perspektiven".In einem Arrangement des Finales aus dem
Streichquartett F-Dur, Opus 96, genannt "Das Amerikanische" von Antonín
Dvorák leuchtete beispielsweise die für diesen Komponisten typische
Melodik und Klangfarbe hell auf. Eindrucksvolle und perfekte Virtuosität
bewiesen die Bläserinnen und Bläser bei der Aufführung der Ouvertüre zu
Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Die Zauberflöte". Der Satz "La Genouese"
aus der Sinfonie musicali, Opus 18, des italienischen
Frühbarock-Komponisten Lodovico Grossi da Viadana gab in weiten Passagen
den tiefen Blockflöten, die in stattlicher Anzahl dem Orchester
angehören, Gelegenheit zu warmer, fülliger Klangentfaltung. Dietrich
Schnabel ist auch als Komponist für Blockflötenwerke tätig. Von ihm
gestaltete das Württembergische Blockflötenorchester heiter, bewegt und
die Charakteristiken der einzelnen Sätze hervorhebend fünf im Jahr 2012
entstandene symphonische Tänze.
Hier eine Aufnahme der Württemberg-Overtüre von Glen Shannon auf youtube:
Württembergisches Blockflötenorchester führt anspruchsvolle Werke auf
Foto von Martin Kalb
Seit fünf Jahren treffen sich 85 Mitglieder des Württembergischen Blockflötenorchesters zuProbenphasen. Ein Konzert im Kronenzentrum Bietigheim zeigte die Kapazitäten des oft verkannten Instruments.
Wenn Blockflöten jedwederGröße in einem nur mit diesen Instrumenten besetzten Orchester gemeinsam musizieren,dann könnte angenommen werden, dass dies eine eher gleichförmig klingende Darbietungvon Musik sein müsste. Doch wer je das Württembergische Blockflötenorchester hört, wird eines Besseren belehrt. Seit fünf Jahren treffen sich 85 Mitglieder des Württembergischen Blockflötenorchesters regelmäßig im Orchestersaal der Musikschule Bietigheim-Bissingen, um zu proben. Aus dem gesamten Bundesland Baden-Württemberg reisen die Mitwirkenden an. Die Bietigheimer Blockflötenlehrerin Annette Bachmann war die treibende Kraft bei der Gründung des Württembergischen Blockflötenorchesters, Dietrich Schnabel übernahm die Leitung des Klangkörpers. Bei einem erstaunlich gut besuchten Konzert im Bietigheimer Kronensaal am Sonntag wirkte Annette Bachmann als Solistin auf dem Subbass, einem tiefen, großformatigenBlockflötentyp mit. Zur Eröffnung des Konzertprogramms führte das Württembergische Blockflötenorchester die beliebte Miniatur-Ouvertüre zum Ballett „Der Nussknacker“ von PeterTschaikowsky auf, und schon dabei ließ der vielschichtige, warme, in den hohen und tiefen Stimmen außerordentlich ausgewogene orchestrale Klang aufhorchen. Der englische Komponist Steve Marshall ist selbst ein begeisterter Blockflötenspieler und hat deshalb Orchesterwerke für dies Instrument geschrieben, so auch im Jahr 2006 das Concertino Nummer vier für Subbassflöte und Orchester. Das Werk enthält eine Reihe außerordentlich schwieriger Solopassagen,die jedoch von der Solistin scheinbar mühelos und mit Bravour bewältigt wurden. Auch vom Jazz beeinflusste Elementeenthält die Komposition in drei Sätzen, wobei derzweite, mit Andante überschriebene Satz durch den sehr warmen, sehr tiefen Klang des Soloinstruments einen mystischen Charakter hervortreten ließ. Verschiedene Weihnachtslieder fügte Dietrich Schnabel im Jahr 2004 in einer Art Medley zusammen, dem er den Titel „Weihnachtslieblinge“ gab. Allerdings reihte er die Stücke nicht einfach aneinander, sondern verwob die Melodien kunstvoll miteinander, so dass sogar das aus einem der Lieder bekannte klingende Glöckchen im Blockflötensound sehr eindrucksvoll zu hören war. Der Orchesterleiter hatte auch die Erste Suite Es-Dur, Opus 28, Nummer eins für Blasorchester, im Jahr 1929 von dem Engländer Gustav Holst komponiert, für sein Blockflötenorchester neu arrangiert. Die beachtliche Bandbreite der Klangentfaltung der Blockföten wurde in den hymnisch melodisch, aber auch tänzerisch heiter oder folkloristisch geprägten drei Sätzen erneut deutlich. Die musizierfreudigen Orchestermitglieder entfalteten mitreißende Klangvielfalt und begeisterten die Konzertbesucher auch mit einer Canzone aus dem frühen Barockzeitalter von Giovanni Gabrieli sowie einer ungemein schwungvollen, temporeich dargebotenen Sinfonietta für Blockflötenorchester von Dietrich Schnabel. Das Konzert stellte eine großartige Werbung für dieses oft verkannte Instrument dar.
81 Musiker auf der Bühne des Kronenzentrums in Bietigheim-Bissingen So haben wahrscheinlich alle angefangen: als Erstklässlerin mit der so genannten normalen Flöte. Wegen der vielen Spucke hat das Instrument dann irgendwann den Geist aufgegeben und die Schülerin auch.
Foto: Martin Kalb
Einen beachtlichen Anblick boten die 81 Flötenspieler auf der Bühne des Kronenzentrums. Foto: Martin Kalb
Beim diesjährigen Konzert des Württembergischen Blockflötenorchesters im Kronenzentrum trafen sich 81 Damen und Herren, die mit Sicherheit auf eine Jahrzehnte lange Flötenpraxis zurück blicken können.
Dietrich Schnabel, Dirigent und Gründer dieser außergewöhnlichen Formation, macht mit seinem Konzept von schönem Blockflötenklang ein Konzerterlebnis möglich, dass meilenweit von dem eher unfreundlichen Urteil über die Blockflöte abweicht. Fast die ganze Bühne ist mit Bassflöten, Großbässen und sogar dem Kontrasubbass gefüllt. Eine einzige Sopranino, der Zwerg unter den Flöten, und vielleicht zwei Sopranflöten kommen locker gegen die zahlreichen sanften Bässe an.
Mit ganz vertrauten Klängen einer Renaissance-Tanz-Suite begann der wohlklingende Abend. Eine Pavane mit zärtlicher Tiefe und weicher Fülle wurde abgelöst von einem pfeffrigen Rondo, voller Schwung und trotz hohen Alters voller Witz und Spritzigkeit.
Die Erwartung, dass so ein massiver Klangkörper doch kaum eine solche Präzision im Zusammenspiel bewältigen könnte, wurde erfreulich enttäuscht. Schnabels Orchesters ist durch ausführliche Probentage zu einem homogenen Klangkörper zusammen gewachsen, dem jede Rhythmik, jeder spontane Wechsel der Figuren gelingt.
Nach einer allgemeinen Wanderung aller Beteiligten zu anderen Instrumenten und Plätzen gab es gleich den Kontrast: Colin Touchins "Manchester Welcome", eine Komposition aus dem Jahr 2003 anlässlich eines großen Treffens mit drei bis vierhundert Spielern. Rhythmisch aufregend, mit spannenden Dissonanzen, erlebten die Zuhörer, was mit dieser unglaublichen Instrumentenfamilie so alles möglich ist.
Ein besonderer Leckerbissen von Altmeister Giovanni Gabrieli, posthum herausgegeben, ließ noch einen Blick zu auf die wunderbaren Klänge des Frühbarock, um gleich darauf mit dem "Zibaldone", zu deutsch Sammelsurium, wieder im musikalischen Heute zu landen. Vorn am Bühnenrand befand sich der kurzfristige Parkplatz, an dem die verschiedensten Flöten nach jedem Stück Platz und Spielerin wechselten. Der Dirigent nutzte die Gelegenheit jeweils, um hochinteressante Informationen zu geben.
Nach den berühmten englischen Kontratänzen erlebten die Zuhörer genau das, was eigentlich nur für sinfonisches Orchester bekannt ist: die große Sinfonie. Der Komponist Steve Marshall, eigentlich Buchhalter und Autodidakt auf dem Saxofon, hat irgendwann seine Liebe zum tiefen Blockflötenklang entdeckt. Inzwischen reist er als Spieler, Komponist und Dirigent in der Welt herum und gilt als sehr gefragt. Seine Sinfonie Nr. 3 hatte ganz klassisch vier Sätze und bot viele Überraschungen. Das ganze Orchester machte dabei einen spektakulären Flötentriller wie aus einem Instrument. So was hatte man noch nie gehört.
Die Zugabe hatten sich vor allem die Spielerinnen gewünscht: ein kleines Stück ihres Leiters - ein Zirkusmarsch auf die Töne BEG. Das Publikum, das trotz Schnabels Erwartungen in der Zahl doch weit die Menschen auf der Bühne übertraf, war von dem Klangerlebnis hoch begeistert.